Entwicklung der niederländische Gewerkschaftsstruktur
Einleitung
"Die Suche nach einer idealen Struktur ist wie die Suche nach der Quadratur des Kreises", stöhnte Jan Mertens, von 1963-1973 der Vorsitzender der niederländische katholischen Gewerkschaften einmal. Die bestehende Struktur war nie ideal, Engpässe bekam man häufig zu spüren, aber Vorschläge hinsichtlich einer neuen Struktur bürgten in sich oft mehr Nach- als Vorteile. Pragmatiker wie er war, fügte er meistens gleich hinzu: "Wenn es nicht kann, wie es sein soll, dann soll es bloß sein, wie es nur kann."
Die Gewerkschaftsaktion entstand als Reaktion auf die Entwicklungen in den Unternehmen, bei denen für die Arbeiter wichtige Aspekte wie Entfaltungsmöglichkeiten, Einkommen, soziale Sicherung und Aufmerksamkeit für die Arbeitsqualität unter Druck zu stehen kamen. Die Gewerkschaftsmitglieder wollten über ihre Gewerkschaft nicht nur eine Alternative für den verloren gegangen "Schutz" haben, sondern auch in größerem oder geringerem Maße die Betriebszweige und Branchen einen von ihnen erwünschten Kurs nehmen lassen. Sie wollten also nicht bloß zuschauen, sondern auch proaktiv tätig werden. In einer derartigen dialektischen Entwicklung kann man selber nicht untätig bleiben. Die Gewerkschaftspolitik muss nicht nur ständig den begegneten Änderungen angepasst werden, sondern die eigene Struktur bedarf auch Anpassungen, um auf die strukturellen Änderungen in den Wirtschaftssektoren zu reagieren. Im vorliegenden Artikel werden die Entwicklungen innerhalb der niederländischen Gewerkschaften - insbesondere in der Bau- und Holzwirtschaft - beschrieben.